1945 – der Fliegerhorst wird abgerissen

Von den weitläufigen Anlagen, die 1937/38 bei dem Bau des Fliegerhorstes Bindlacher Berg errichtet wurden, sind viele unterirdische Leitungen und Fundamente und einige Keller, aber nur noch wenige Gebäude erhalten. Werner Müller forschte als Geschichtsbeauftragter des Bürgerverein in den Archiven der Stadt Bayreuth nach. In diesem Unterlagen ist belegt: Die meisten Gebäude überstanden den Krieg weitgehend unbeschädigt. Lediglich eine Flugzeughalle brannte nach einem Luftangriff im April 1945 ab und einige Gebäude wurde in der „Schlacht um den Bindlacher Berg“ gesprengt. Bis auf das Sanitätsgebäude – jetzt Seniorenwohnheim – und das alte Wasserwerk am Depser Rain sowie eine der sechs Flugzeughallen, die jetzt die Kleiderkammer der Bundeswehr-Standortverwaltung beherbergt, wurden ungenutzte Gebäude mit Genehmigung der US-Streitkräfte von örtlichen Bauunternehmen abgerissen, die das Material beispielsweise im Wiederaufbau der zerbombten Stadtteile in Bayreuth verwendeten. (Abbruchmaterial war billiger und vor allem schneller zu bekommen als neu hergestelltes Baumaterial.) So verwundert es nicht, dass die unterirdischen Installationen im Boden verbleiben – deren Abbruch hätte nur Kosten verursacht, das Material wäre kaum zu verwenden gewesen. In den Luftaufnahmen aus der Zeit der Christensen-Baracks bis 2002 sind die Keller übrigens deutlich zu sehen: erst in den siebziger Jahren wurden die letzten von den US-Streitkräften zugemauert bzw. –betoniert und mit ausreichend Erde bedeckt.    

Eine „Dora 9“ auf dem Bindlacher Berg im Jahr 1945
Der Bindlacher Berg im Winter 1944